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Förderverein ehemalige Synagoge Kitzingen am Main e. V.

Veranstaltung am Mittwoch 22. April 2015, 19.30 Uhr

Vorübergehende Heimat im Land der Täter – jüdische DP-Lager in Franken 1945 – 1949
Vortrag und Filmvorführung, 
Jim G. Tobias, Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts 


Malka Goldberg, DP-Lager, Giebelstadt 1949In der unmittelbaren Nachkriegszeit lebten in Franken rund 16.000 jüdische Displaced Persons (DPs) und warteten in rund 30 Camps und fast eben so viele Communities (Gemeinden) auf eine Möglichkeit zur Auswanderung nach Übersee oder Palästina. Da die klassischen Einwanderungsländer ihre Tore lange Zeit fest verschlossen hielten und der jüdische Staat erst im Mai 1948 entstand, nutzten die Holocaust-Überlebenden die Zeit und bereiteten sich auf ihr zukünftiges Leben vor: Es wurden eigene Schulen, politische Vereinigungen, soziale Organisationen und Sportvereine gegründet - wie etwa Kadima Schwabach, Makabi Bamberg oder Hakoach Hof.

Zum Film:
Nach dem Zweiten Weltkrieg organisierten zionistische Gruppen von Osteuropa aus Kindertransporte nach Palästina. Dabei strandeten im Frühjahr 1946 über 300 meist ungarische Waisenkinder in Franken. Dort fanden sie Zuflucht in der ehemaligen Lungenheilanstalt Strüth bei Ansbach, bis sie 1948 in den neugegründeten Staat Israel einwandern konnten.
Mit einem Filmteam besuchte der Referent ehemalige Bewohner des ersten jüdischen Kinderheims im Nachkriegsdeutschland. In der TV-Dokumentation berichten sie über ihren Aufenthalt im Land der Täter und ihre abenteuerliche Reise nach Israel.

Bildtext:
Giebelstadt 1949: Nach der Auflösung des DP-Camps emigrierte die kleine Malka Goldberg mit ihren Eltern in die USA.
Repro: © jgt/nurinst-archiv